Schnipsel (kurze Texte zu Themen, die uns irgendwie berühren)
„Wissen kann man mitteilen, Weisheit aber nicht.“
Hermann Hesse (1877-1962)
Augenkontakt
ist beim Rosinenpicken der wichtigste Kommunikationsweg, um zu erkennen, mit wem wir es da zu tun haben. Wir stimmen uns vorher darauf ein, der Energie zu folgen, die zwischen uns im Raum steht. Dann lassen wir uns auf einen tiefen, emotionalen Kontakt ein, ohne zu bewerten, denn wir wollen uns nicht von Vorurteilen des Verstandes leiten lassen, sondern von echter Anziehung.
Gesellschaftlich ist es eher üblich, mit Smalltalk vom eigentlich wichtigen, dem Gefühl und der Energie, abzulenken. Denn im Gegensatz zu den Worten kann der Ausdruck in den Augen nicht lügen. Willst du rechthaben (Verstand) oder glücklich sein (Bauchgefühl und Energie)?
„Meine Art, Liebe zu zeigen,
ist ganz einfach Schweigen.
Worte zerstören,
wo sie nicht hingehören.“
Daliah Lavi (1942-2017)
Sexpositive Haltung
Tingeling steht für Liebesglück, soviel ist schon mal klar. Was das mit Sex und Körperlichkeit zu tun hat? Klar ist, dass Beziehung, Freundschaft, Partnerschaft, Polykül, Begegnung, Soziale Gruppe, etc. nur gelingen kann, wenn alle Bedürfnisse, die zum Liebesglück gehören, nachhaltig erfüllt sind, ganz individuell und für jede*n auf die jeweils eigene Art und Weise. Es müssen zwar nicht alle Bedürfnisse von der selben Person erfüllt werden, doch ist für viele Menschen ein gewisser Kernbereich nicht leicht verzichtbar. Für manche ist Treue im herkömmlichen Sinn wichtig, andere definieren sie nicht über sexuelle Exklusivität, sondern über die Bedeutung einer gemeinsamen Vision. Bei Tingeling geht es nicht in erster Linie um Sex, sondern Sex ist einer von mehreren Faktoren, die selbstverständlich dazugehören dürfen. Wir wollen mit unseren Veranstaltungen einen Rahmen schaffen, in dem Sex in angemessenem Rahmen möglich ist, am liebsten auf eine Art, die allen Beteiligten guttut.
„Wenn wir unsere Bedürfnisse aussprechen, steigt die Chance, dass unsere Bitten erfüllt werden.“
Marshall Rosenberg (1934-2015)
Weiblichkeit
siehe Männlichkeit
Ejakulat
ist gesund und lecker, und es macht Spaß, es frisch zu zapfen. Wenn du es nicht magst, lass dich nicht zu etwas überreden, was du nicht willst. Wenn du es magst, lass dich nicht verunsichern und genieße es. Informiere dich an kompetenter Stelle über Infektions- oder Befruchtungsrisiken, schütze dich und hab Spaß. (Mit der PrEP kannst du einer HIV-Infektion sicher vorbeugen, alles andere Übertragbare ist behandelbar, wenn es nur rechtzeitig erkannt wird, beispielsweise bei halb- oder vierteljährlichen Routinekontrollen. Das ist ein zumutbarer Aufwand für angstfreies Ausleben!)
Übrigens können Männer UND Frauen ejakulieren…
Die österreichischen Wissenschaftler Frank Madeo und Tobias Eisenberg haben in einer Studie über Spermakonsum herausgefunden, dass er einen positiven Effekt auf unseren Körper hat. Sperma enthält neben weiteren Bestandteilen die „Jungbrunnen-Substanz“ Spermidin, welche bei der Reparatur von Zellen hilft. Die Gesundheitswerte von Menschen, die regelmäßig Sperma konsumieren, liegen nachgewiesenermaßen signifikant über dem Durchschnitt. Ob das auf weibliches Ejakulat ebenfalls zutrifft, wissen wir zwar nicht, aber es bereitet ebenso viel Freude, ist ebenso verbindend und lecker (schreibt einer, der beides probiert hat).
Berührungskultur
Für ein Kleinkind ist Berührungsbehaglichkeit eine der wichtigsten Überlebensvoraussetzungen. Im Gegensatz zu Kleinkindern können Erwachsene sehr lange ohne menschliche Berührungen überleben, doch für eine gute Lebensqualität mit ausreichender Ausschüttung von Glückshormonen spielt körperliche Berührung eine enorme Rolle. Umso erstaunlicher ist es, dass in unserer Gesellschaft Berührungen oft mit Übergriffen verbunden sind, eine positive und gesunde Berührungskultur ist nicht vorgesehen.
Du kannst viel zu deinem und auch zum Glück anderer Menschen beitragen, wenn du eine Berührungskultur annimmst, die einvernehmlich (bei Unklarheit vorher fragen!), mit Achtsamkeit und Geduld (lasse den Glückshormonen ausreichend Zeit, ins Fließen zu kommen, das braucht mehrere Minuten!) und losgelöst von Sexualität einfach guttut. Es lohnt sich.
„Jeder Mensch will glücklich werden; das ist falsch.
Jeder Mensch soll glücklich machen; das ist richtig.“
Karl May (1842-1912)
Pädophilie
ist etwas, das man sich nicht selbst aussucht. Das rechtfertigt nicht, Kindern etwas anzutun, was ihre persönliche Entwicklung zerstört und ihr ganzes Leben lang zu schwerstem Leid führen kann. Öffentlich bekanntgewordene Beispiele dafür sind u.a. die Opfer der katholischen Priesterschaft. Es gibt aber auch Pädophile, die um die Konsequenzen für die Kinder wissen, und die gelernt haben, ihre Pädosexualität nicht auszuleben. Diese Menschen verdienen unseren höchsten Respekt. Diejenigen, die jedoch Schwierigkeiten damit haben, brauchen Hilfe; alle Kinder brauchen Schutz; unsere Gesellschaft braucht mehr Aufklärung und die Bereitschaft zu einem verantwortungsvollen Umgang mit dem Thema und mit allen Menschen.
Attraktivität
ist etwas, das jeder Mensch hat. Sie ist ein Potenzial, das du entweder entwickeln und stärken oder verkümmern lassen kannst. Wir empfehlen verschiedene effektive Maßnahmen, um sie wachsen und aufblühen zu lassen. Dann klappt es auch beim Dating und in der Liebe.
Wertschätzung
ist sehr wichtig. Sowohl in Form von Dankbarkeit (= Wertschätzung für das, was wir bekommen), als auch in Form von Großzügigkeit (= Wertschätzung für das, was wir geben).
Geschlechtsverkehr
ist auch sehr wichtig. Das hat die Natur so eingerichtet, vermutlich aus Gründen. Trotzdem sind wir als Menschen in der Lage, damit anders umzugehen, als die meisten Tiere, nämlich achtsam und zum Wohl aller Beteiligten. Das schließt nicht aus, dass es wild wird, denn wir können einen sicheren Rahmen schaffen, in dem es wild werden darf. Liebevolle menschliche Begegnungen mit Herz, emotionale und körperliche Nähe, die allen Beteiligten guttut, sind wertvolle Beiträge zum Liebesglück…
„Der Coitus, auch wenn beschwerlich,
ist dennoch öfters unentbehrlich.“
Waldemar Dyhrenfurth (1849-1899)
Monogamie vs. Polyamorie
Monogamie war historisch gesehen mal sinnvoll, und zwar vor sehr langer Zeit, als der Ackerbau sich entwickelte und Erbschaftsfragen klar geregelt werden mussten. Dann entdeckte die Kirche, dass es zum Machterhalt beiträgt, die natürliche Kraft der Sexualität zu domestizieren. Monogamie war also im Interesse der bestehenden Machtstrukturen, nicht im Interesse jedes einzelnen Menschen. Die natürliche Form der menschlichen Beziehungen ist die Monogamie definitiv nicht, dennoch ist sie für manche Menschen absolut passend. Für andere nicht, und auch in der Ablehnung von Monogamie kann man über das gesunde Ziel hinausschießen: Denn mit möglichst vielen Menschen Sex zu haben, ist für die menschliche Seele ebensowenig natürlich, gesund und förderlich wie strenge Monogamie: Wissenschaftlich erforscht wurde das Thema reichlich. Die ursprüngliche Form aus der Zeit vor der Sesshaftigkeit und dem Ackerbau ist demnach die Freie Sexualität nur innerhalb der Gemeinschaften von Jäger*innen und Sammler*innen, nicht außerhalb dieser Gruppen, also nicht mit Fremden, sondern mit anderen, mit denen man in einer gemeinschftlichen Beziehung stand. Dem kommt heutzutage das Konzept der Polyamorie am nächsten, jedenfalls näher als offene Beziehungen, näher als das heutige Verständnis von Freier Liebe, PickUp, Prostitution, Zölibat oder Ehe bis der Tod euch scheidet. Sie vereint die körperliche mit der geistigen Liebe (siehe das Zitat von Jean Paul). Wir akzeptieren, dass manche Menschen dieser ursprünglichen Form nahekommen wollen, und dass andere Menschen eine Weiterentwicklung mittragen wollen.
„Die körperliche Liebe begehrt Wechsel, die geistige dieselbe Person.“
Jean Paul (1763-1825)
Altersunterschied
ist nicht die gesellschaftliche Norm in Liebesbeziehungen, aber für viele funktioniert es sehr gut. Wer damit Probleme hat (und das ist anscheinend nicht selten der Fall — erforsche deine Vorurteile!), sollte sich mal überlegen, was denn genau dagegenspricht, dass alle Menschen nach ihrer eigenen Façon glücklich sein sollten…
Rosinengruppen 1
Die Gruppenaufteilung für das Rosinenpicken und das Spontanverlieben ist eigentlich selbsterklärend. Weil aber schon Menschen gefragt haben, ein paar kurze Statements dazu.
Es gibt Rosinen, die sich in zwei komplementäre Hälften aufteilen, z.B. bei den Heteros die Frauen und die Männer oder bei den Gruppen mit Altersunterschied die Daddys und die Babes oder die Cougars und die Toyboys. Es gibt auch Gruppen, die nur aus einer Sorte Rosinen bestehen, z.B. Lesben ohne Altersunterschied oder Pansexuelle. Wenn du im Fragebogen alles zutreffende ausgewählt hast, kann es gut sein, dass du in genau eine Rosinengruppe passt, oder auch in mehrere, z.B. wenn du dir verschiedene Beziehungsformen vorstellen kannst oder bezüglich der begehrten Partnerpersonen etwas breiter aufgestellt bist.
Grundsätzlich gilt: je mehr Möglichkeiten du auswählst, desto mehr und unterschiedlichere Menschen kannst du bei uns kennenlernen, je weniger du auswählst, desto zielsicherer geht deine Reise genau ins Zentrum deiner Sehnsucht.
Wenn du etwas sehr spezielles suchst, findet sich möglicherweise nicht so schnell eine ausreichede Anzahl an Zielpersonen für eine Datingparty. Dann können wir ggf. ausweichen auf Einzeldates, denn diese sind zwar ganz anders als eine Datingparty, haben aber auch ihren eigenen Charme — lass dich verzaubern. Rosinengruppen 2
Yetisuche
Gibt es die Person, die ich suche, wirklich? Ist ihre Existenz eine Tatsache oder ein Mythos? Und wenn diese Person tatsächlich existiert, wie kann ich sie finden?
Genau das fragen wir uns auch manchmal. Konkret suchen wir für die Erweiterung unseres Teams eine Marketing-Assistenz (w / d / m), eine gestandene Frau mit Erfahrung in der Durchführung von Veranstaltungen und/oder im Coaching, bevorzugt ab 50 J. (w), mehrere Hilfskräfte (w / d / m) und einen gutaussehenden, schlanken Nacktputzmann (m).
Wenn du eine dieser Personen bist oder sie kennst: Deine Mail an Tingeling bringt uns zusammen.
„Ich bin nach wie vor der Meinung,
dass die Yeti-Legende auf eine Tiergattung zurückgeht, die heute immer noch lebt.“
Reinhold Messner (*1944)
Rosinengruppen 2
Nun konkret dazu, was die Namen der Rosinengruppen bedeuten: Wir unterscheiden nach sexueller Orientierung, Beziehungsform und Alter. Zusätzlich gibt es diverse Ergänzungen dazu.
Hetero oder schwul kennen alle, ebenso lesbisch oder bisexuell. Auf eines wollen wir aber doch etwas genauer achten: Unter schwul verstehen wir etwas anderes als MSM, denn auch Männer, die sich selbst als hetero oder bi empfinden, können mal was anderes ausprobieren oder einen männerliebenden Lebensstil pflegen, ohne sich an eine der umfassenderen schwulen Subkulturen oder Lebensstile anzupassen. MSM bezeichnet also Männer, die (auch oder ausschließlich) Sex mit Männern haben (wollen), und zwar unabhängig von ihrer Identität oder Zugehörigkeit zur Schwulenszene, während der Begriff schwul diese voraussetzt, also für „homosexuell plus schwule Subkultur und/oder Identität“ steht. Darüber hinaus gibt es pansexuell (das ist bisexuell plus transfreundlich bzw. nonbinärfreundlich). Für Heteros, die auch Transmenschen als vollwertige Frauen und Männer akzeptieren, haben wir die Bezeichnung hetero-plus. Ceterosexuell dagegen bezieht sich auf Menschen (ob selbst trans oder nicht), die speziell Transmenschen lieben. Wer auch eingeschränkt offen ist für Menschen mit einem Geschlecht, das eigentlich nicht das hauptsächlich begehrte ist, wird von uns mit dem Begriff keine Berührungsangst oder neugierig bzw. curious bezeichnet.
„u30“ und „ü50“ müssen wir wohl nicht erklären. Altersunterschiede werden durch zwei Altersangaben mit Slash dazwischen angezeigt, z.B. „u30/ü50“. Das bedeutet, diese Menschen sind selbst in einer der beiden Altersklassen und suchen eine Person aus der anderen. Für Menschen, denen Altersunterschied wichtig ist, gibt es außerdem die Gruppen Daddy&Girl, Daddy&Son, sowie Mommy&Son und Cougar&Toyboy.
Casual ist unser Begriff für weniger Verbindlichkeit als in einer offenen oder gar monogamen Beziehung, aber mit etwas mehr Verbindlichkeit als ONS, eher vergleichbar mit Freier Liebe.
Und schließlich haben wir auch Specials im Angebot, die auch für sich selbst prechen, wenn z.B. im Namen Dreier vorkommt, weißt du sicher schon Bescheid. Wenn wir mal nicht nach Beziehungsform oder nach Alter sortieren, also „dem Schicksal eine Chance geben“ kann es auch mal passieren, dass du vorher gar nicht so genau weißt, was dich in dieser Rosinengruppe erwartet. Manche lieben ja die Überraschung.
Nachdem du deinen Fragebogen ausgefüllt hast, bekommst du sofort einen oder mehrere Vorschläge (immer mindestens mit einer Alternative), die du direkt für dich auswählen kannst. Andernfalls kannst du auch den Fragebogen später nochmal ausfüllen, benutz nur bitte wieder die gleiche Mailadresse.
Und nun viel Erfolg und Spaß im Dschungel des Liebesglücks! Wir haben für alle mindestens etwas!
Slow Sex
ist wunderbar! Es lohnt sich absolut, sich damit zu beschäftigen. Kannste googeln!
„Sinnlicher Genuss ohne Vereinigung der Seelen ist und bleibt viehisch;
nach selbem hat man keine Spur einer edlen Empfindung, vielmehr Reue.“
Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Lecktücher
Im Gegensatz zu Kondomen sind Lecktücher nicht immer überall erhältlich und auch nicht ganz so kostengünstig wie Kondome. Im Notfall kannst du dir ein Lecktuch selbst basteln: Nimm ein Kondom aus der Verpackung und rolle es auf. Schneide die Spitze (das Reservoir) und den Ring ab. Schneide das Kondom einmal der Länge nach auf. Lege es auf wie ein Lecktuch und los geht’s!
Polyandrie
„Der Mensch ist nicht für die Monogamie gemacht.“
Ephraim Kishon (1924-2005)
Intimität
Wie eine Beziehung sich entwickelt, hängt zu einem wesentlichen Teil davon ab, wie gut es gelingt, Intimität zu schaffen. Nicht nur im Sinne von körperlicher Intimität / Sexualität / miteinander intim werden, sondern vor allem im Sinne von emotionaler Intimität / Vertautheit / menschlicher Nähe / Herzöffnung. Über alles reden zu können, einander alles anzuvertrauen, auch und gerade die vermeintlich peinlichen Dinge, das verbindet und lässt zusammenwachsen. Dazu darf durchaus auch mal der eine oder andere Streit gehören, wichtig ist nur, dass er konstruktiv ausgetragen wird. Das Problem, Intimität zulassen zu können, besteht häufig darin, dass wir mit offenem Herzen auch verwundbar sind. Wir müssen uns verletzlich zeigen, um die gewünschte Qualität in unsere Beziehung zu bringen, und davor haben viele Angst, die schon einmal verletzt worden sind.
Doch eins musst du wissen: Wenn du in einem liebevollen Zustand bist, kannst du zwar verletzt werden, musst aber deshalb nicht leiden, die Liebe schützt dich und deinen Lieblingsmenschen. Wirklich unangenehm ist nicht der Schmerz, der aus einer Verletzung resultiert, sondern der Widerstand gegen den Schmerz — nimm ihn stattdessen aus einer liebevollen Haltung heraus bejahend an, dann ist Schmerz nicht mehr schlimm, sondern dein Freund, der dir hilft, besser auf dich selbst zu achten, und außerdem geht er dann schneller vorbei. Entscheide dich bewusst für das Risiko, denn die Beziehungsqualität ist es allemal wert. Wirklich.
Lebendes Sexspielzeug
Also mal ganz abgesehen davon, dass jeder Wunsch, jedes Begehren und jede Sexfantasie urteilsfrei akzeptiert werden muss: Warum sollte irgendjemand den Wunsch haben, für eine andere Person ein willenloses Sexspielzeug zu sein? Mit diesen Menschen zu chatten (man trifft sie z.B. beim Onlinedating, sogar auf Plattformen, die nicht mal besonders spezialisiert sind), vorausgesetzt man lässt sich darauf ein über den eigenen Horizont zu blicken, kann zu interessanten Erkenntnissen führen und neue Blickwinkel auf von anderen gelebte Varianten von Beziehungen und Sexualität eröffnen.
Mancher käme gar nicht auf die Idee, doch es gibt auch gute Argumente für die Spielart „lebendes Sexspielzeug“: Das Spielzeug gibt Verantwortung ab und muss sich deshalb weder anstrengen, noch Entscheidungen treffen oder darüber nachdenken, was als nächstes passieren soll. Es kann sich fallenlassen und hingeben wie sonst kaum. Weil die eigenen Wünsche in diesem Spiel nicht berücksichtigt werden, lernt das Spielzeug den/die Spielzeugbenutzer*in ganz anders und viel intensiver und authentischer kennen, schließlich geht es nur darum, was der/die Spielzeugbenutzer*in wirklich will.
Aber Achtung: Ein Safeword und einige grundlegende Fragen sollten zwischen den Beteiligten vor Beginn des Spiels schon geklärt sein…
Weihnachten
„Weihnachten ist nur einmal im Jahr, aber das ist auch genug.“
Robert Lembke (1913-1989)
Körperautonomie
ist ein wohlklingendes Wort für Lass-mich-mal-ein-paar-Minuten-in-Ruhe. Nach einer schönen gemeinsamen Nacht, in der wir eng aneinandergekuschelt eingeschlafen und ebenso wieder aufgewacht sind, sagt C. manchmal „Ich brauche jetzt mal ein wenig Körperautonomie.“, und obwohl es schwerfällt, die Hände von ihrem Körper zu lassen, nach dieser Ansage geht es dann doch, soviel Respekt muss sein.
Männlichkeit
ist genauso wenig toxisch wie Weiblichkeit. Ja, es gibt Männer, die sich ihrer eigenen Männlichkeit nicht sicher sind und die im Rahmen ihrer beschränkten Möglichkeiten nicht anders können, als destruktive Vorstellungen und Verhaltensweisen zu entwickeln. Und wir alle kennen auch Frauen, die von ihrer Weiblichkeit soweit entfremdet sind und sich selbst so sehr verschlossen haben, dass Männerhass für sie zum Alltag gehört. Problematisches Verhalten in Bezug auf das jeweils andere Geschlecht ist also keineswegs das Monopol einer Seite. Und da haben wir noch nichtmal darüber nachgedacht, welchen Anteil an verkorksten Männerseelen deren Erziehung durch verbitterte Mütter hat. Trotzdem ist es gesellschaftlich nicht opportun, von toxischer Weiblichkeit zu sprechen, während Männlichkeits-Bashing allgemein akzeptiert ist, sogar von vielen Männern. Letztlich geht es doch für uns alle darum, eine gesunde Einstellung einzunehmen: zu sich selbst und zu den Menschen, mit denen wir in Liebesbeziehungen leben wollen. Es geht darum, mit sich selbst und der Menschheit versöhnt zu sein und sich der jeweils eigenen Verletztheit liebevoll anzunehmen und die der anderen zu erkennen und zu respektieren. Unsere innere Verletztheit, so unterschiedlich sie individuell sein mag, ist ja gerade das, was wir alle gemeinsam haben. Weiter kommen wir miteinander, nicht gegeneinander. Die Lösung liegt im Liebesglück, nicht im Geschlechterkampf.
Analsex
ist möglich. Jeder Mann sollte mal den empfangenden Part ausprobiert haben. Und natürlich eine Prostatamassage. Für Anfänger gibt es Pegging, aber das ist nicht das gleiche.
Polyamorie
ist nicht das gleiche wie Polygamie, und deshalb in Deutschland gesetzlich erlaubt.
Verkehrserziehung
In allen Kulturen der Welt gibt es Traditionen und Rituale, um den Angehörigen der jeweiligen Kultur die Erfahrungen und das Wissen zu vermitteln, die für ein erfolgreiches Leben — und damit vor allem für das Überleben der Kultur — notwendig sind. Dazu gehört auch immer, die erwarteten Rollenbilder zu verinnerlichen und auszufüllen, von denen die Kultur geprägt wurde und mit denen sie bisher überlebt hat. In unsererem sogenannten westlichen Kulturkreis gerät das zunehmend aus dem Gleichgewicht: Sowohl Gesellschaft als auch Familie sind von ihren Aufgaben überfordert und schieben die Verantwortung der jeweils anderen Seite zu. Die entstehenden Lücken werden dann gefüllt von dem, was eben gerade verfügbar ist. Und das ist oft nicht wirklich geeignet, weil bestimmte Gruppen damit entweder Einfluss ausüben oder Profit machen wollen.
Zum Beispiel: Wollen wir wirklich die Vorstellung davon, wie gesunde Sexualität funktioniert, der Pornoindustrie überlassen?
„Die meisten Menschen führen ein langweiliges Leben.
Sie konsumieren Abenteuerfilme als Lebensersatz, Pornos als Liebesersatz.
Wir leben in einer Gesellschaft, die immer mehr weiß und immer weniger kann.“
Ernst Wilhelm Heine (1940-2023)
Peinlichkeit
gibt es bei uns gar nicht. Uns ist nichts Menschliches fremd, und du darfst genau so sein, wie du ohnehin bist, …
„… und das ist auch gut so, liebe Genossinnen und Genossen!“
Klaus Wowereit (*1953)
Missbrauch
gibt es wirklich, und zwar auf unterschiedlichen Ebenen. Wenn du eine Hetero-Beziehung zwischen Mann und Frau betrachtest, ist der Energiekreislauf so, dass er auf der Herzebene von der Frau zum Mann fließt, auf der Sexualebene vom Mann zur Frau. Wenn Energie so fließt, ist der Kreislauf geschlossen, und alles funktioniert. Da wo ein Pluspol (Yang) ist, wird Energie abgegeben, beim Minuspol (Ying) wird sie aufgenommen. In den meisten Beziehungsdynamiken ist es so, dass der Mann eher auf der Herzebene zumacht und den Kreislauf unterbricht, die Frau eher auf der Sexualebene. Und das liegt daran, dass beim Pluspol sowohl Verantwortung, als auch Missbrauchspotenzial und Übergriffsrisiko liegen. Deshalb findet seitens der Männer tendenziell eher ein sexueller Missbrauch statt, seitens der Frauen eher ein emotionaler. Wenn ein Missbrauch passiert, kann das Gegenüber oft nur den Kreislauf unterbrechen und die Energieaufnahme am Minuspol stoppen, um sich zu schützen. Dass der Pluspol und damit das Risiko von Übergriffen beim Mann auf der Sexualebene liegt, wissen viele, denn das ist in unserer Gesellschaft ein vieldiskutiertes, akzeptiertes Thema. Weniger bekannt, weil nicht so offen diskutiert, ist die andere Hälfte des Kreislaufs: Auf Herzebene ist oft die Frau diejenige, die (bildlich gesprochen) vergiftete Milch gibt, was manchen Mann dazu veranlasst, sein Herz zu verschließen. Der Kreislauf ist mit einem verschlossenen Herzen genauso unterbrochen, wie mit einer verschlossenen Yoni, und diese Beziehung funktioniert nicht mehr so, wie sie eigentlich sollte. Wenn dir das bekannt vorkommt, bist du vielleicht schon auf der richtigen Spur zur Heilung, so dass wieder die Energie des Lebens und der Liebe fließen kann…
Incel-Bewegung
(Dieser Absatz ist nicht nur, aber vor allem für Männer, die unfreiwillig enthaltsam leben.)
Männer, die sich zur Incel-Bewegung zugehörig fühlen, sind Musterbeispiele für das, was oft „toxische Männlichkeit“ genannt wird. Der zutreffendere Begriff wäre allerdings „toxische Dummheit“, denn das hat nichts mit Männlichkeit zu tun, sondern damit, dass Incels etwas wichtiges im Leben (noch) nicht gelernt haben, nämlich Respekt für sich selbst und andere, sowie einiges darüber, wie das Leben funktioniert, und wie man sich Lebensumstände erschaffen kann, die alle Beteiligten glücklich machen. Die schlechte Nachricht ist demnach: „Du weißt oder kannst es nicht besser!“, die gute Nachricht ist: „Das muss nicht so bleiben, jeder Mensch kann dazulernen und sich weiterentwickeln, auch du.“
Falls du eine gewisse Zeit als Incel gelebt hast, bist du möglicherweise an Gedankenmuster und Verhaltensweisen gewöhnt, die dich nicht gerade attraktiv machen. Bevor du dich entscheidest, welches Coaching für dich der richtige Weg aus dieser unerfreulichen Situation ist, empfehlen wir dir den Tingeling-Attraktivitätsbooster und dann ein Beratungsgespräch mit einem Coach deines Vertrauens, also z.B. mit uns.
Kindererziehung
ist eine jahrzehntelange Herausforderung. Du hast als Elter bzw. Erziehungsberechtigte*r gar keine andere Wahl, als auf jeden Fall ganz sicher irgendetwas furchtbar falsch zu machen (wie es auch schon deine Eltern getan haben …). Eine bewährte Lösung für dieses Problem: Sei liebevoll und mach es so gut du kannst (Besser kannst du es eh’ nicht!), und wenn das nicht reicht, müssen die lieben Kleinen eben zur Psychotherapie, sobald sie groß genug sind… (Für diesen guten Rat danken wir Sunny Kauer!)
Einsamkeitsbewältigungskuscheln
Seit einigen Jahren gibt es Kuschelabende, Kuschelgruppen, Kuschelpartys. Dort kann man mit wildfremden Menschen in einen nichtsexuellen Körperkontakt kommen, wobei meist sehr streng geregelt ist, was erlaubt ist und was nicht. Natürlich gibt es dennoch übergriffiges Verhalten, auch von Frauen (selbst so erlebt!). Jedoch war es noch befremdlicher, dass die Menschen dort miteinander kuscheln und anschließend direkt allein nach Hause gehen, ohne miteinander zu reden: keine persönliche Kommunikation, man holt sich den benötigten Kontakt, und zwar nur rein körperlich, der Rest des Menschen bleibt unkontaktiert und unbeachtet. Das kann sogar fast missbräuchlich wirken, jedenfalls ist es nicht ganzheitlich respektvoll. Wir empfehlen daher alternativ die Körperkontaktparty.
K.O.-Tropfen, sexualisierte Gewalt, heimliche Filmaufnahmen, Machtausübung…
Menschen, die schon früh mit sexualisierter Gewalt zu tun hatten, neigen statistisch häufiger dazu, ihre Vorstellung davon, was sie erregend finden, an Gewalt und Missbrauch zu knüpfen und trotz des erlittenen Leids selbst missbräuchlich zu werden. Das entbindet jedoch niemanden davon, verantwortlich zu sein für das eigene Verhalten gegenüber Dritten. Es gibt Menschen, die nach einer erfolgreichen Therapie ein liebevolles und glückliches Leben führen, trotz schlimmer Kindheitserlebnisse. Die Grenze zwischen einvernehmlichen Rollenspielen und missbräuchlicher Benutzung anderer ist manchmal fließend, wenn du nicht sicher bist, ob du sie überschritten hast, hast du sie wahrscheinlich schon überschritten. Wir raten in diesem Fall dazu, professionelle Hilfe zu suchen. Du bist in dieser Situation nicht allein.
Schwule Männer
sind, wie einmal in einem Vortrag von Christian Pessing zu hören war, möglicherweise gar nicht deshalb schwul, weil sie auf Männer stehen, sondern weil sie vor Männern weniger Angst haben als vor Frauen. Das betrifft sicher bei weitem nicht alle Schwulen, aber möglicherweise kommt es doch in Einzelfällen vor…
Wir von Tingeling nehmen alle Menschen so an, wie sie sind, und bieten Unterstützung für mehr Liebesglück an. Mit wem auch immer du es erleben willst. Und unabhängig davon, ob an der Angst-Theorie was dran ist oder nicht: die Vermeidung von angstbesetzten Situationen (egal mit welchem Angstthema) ist für viele früher mal eine funktionierende Überlebenstaktik gewesen. Wenn es jedoch um Liebesglück geht, sollte der Fokus nicht auf Überleben gerichtet sein, sondern auf Lebensqualität. Und ganz sicher ist Angst keine gute Grundlage für Glück und Lebensfreude.
Wahrscheinlich hat das gar nichts mit dir zu tun — nur wenn doch, dann lass dich besser nicht länger von deiner alten Angst bestimmen, sondern schalte um auf Liebe! Und tu dann, was du willst und was dir und anderen guttut. Wenn du Bedarf an Hilfe beim Umschalten hast, lass dich coachen, die erste Sitzung ist bei uns immer ohne Kostenrisiko.
Bisexualität
„Wer nicht bisexuell ist, verpasst ja die Hälfte.“
Inge Meysel (1910-2004)
Nach neuesten Erkenntnissen ist die Korrektheit von Frau Meysels Einschätzung nicht mehr gesichert zutreffend. Wer nicht bisexuell ist, verpasst möglicherweise sogar mehr als die Hälfte, vorausgesetzt, man kann gleichzeitig lieben und etwas verpassen. Dazu gibt es unterschiedliche Meinungen. Wir empfehlen, das eigene Liebesglück nicht vom Geschlecht anderer abhängig zu machen und nur Verzichtbares zu verpassen.
Treue
Treue spielt in den meisten Zweierbeziehungen eine zentrale Rolle. Es gibt jedoch auch ein anderes Verständnis von diesem Begriff, als das normal-übliche. Monogame Beziehungen sind oft auf „negativer Treue“ aufgebaut. Das bedeutet, dass Menschen in Beziehungen so lange als treu gelten, wie sie etwas — zumeist dem*der Partner*in zuliebe — nicht machen: Unterlassung gilt in diesem System als Liebesbeweis. Die Forderung an den eigenen Parnter, seine Freiheit einzuschränken, hat aber gar nichts mit Liebe zu tun.
Polyamorie baut deswegen Beziehungen auf „positiver Treue“ auf. Hier liegt der Fokus auf den Gemeinsamkeiten eines Paares und nicht darauf, dass bestimmte Dinge nicht passieren (dürfen).
Eine Auswirkung des positiven Treuebegriffs ist, dass Eifersucht nicht benötigt wird und durch Mitfreude ersetzt werden kann. Die Grundlage ist offene Kommunikation. („Solange wir drüber reden können, ist alles halb so wild!“)
„Wenn einem die Treue Spaß macht, dann ist es Liebe.“
Julie Andrews (*1935)
Blowjob 1
Ein guter Blowjob wird nicht mit dem Mund gegeben, sondern mit dem Herzen.
Blowjob 2
10 Zeichen, an denen du erkennst, dass er einen Blowjob will:
- Er atmet
- bis 10. (siehe 1.)
Zink
Es soll ja immer noch Männer (bzw Menschen mit Penis) geben, die nicht wissen, dass Zink das kritische Element ist, wenn es um die körpereigene Testosteronproduktion geht. Viele Probleme mit Testosteron lassen sich über wohldosierte Zinkzufuhr lindern. Mehr darüber kann dir der Facharzt sagen.
(zuletzt aktualisiert von Werner am 19. April 2025)
Hier erscheinen immer wieder mal neue, kurze Texte über Themen, die irgendwas mit Tingeling zu tun haben…